In den letzten anderthalb Jahren haben unsere Kunden massiv nach digitalen Veranstaltungs- und Informationsformaten gefragt, um in Zeiten des Lockdown überhaupt mit Mitgliedern, Patienten und Kunden kommunizieren zu können. Zu Beginn waren das fast ausschließlich Webseminare und Videokonferenzen, in jüngster Zeit dagegen viele Hybridformate. So etwa eine Gesprächsrunde in Köln, die wir moderieren durften. Vier Experten plus Moderator waren vor Ort in einem Studio, ausserdem die Filmcrew mit 4 Personen und der Veranstalter mit drei Personen. Einige hundert Zuschauer, in diesem Fall chronisch kranke Menschen waren per Livestream zugeschaltet und konnten über den Chat Fragen stellen.
Es war eine rundum gelungene Sache, dennoch stellt sich die Frage, ob der Aufwand lohnt oder ein rein digitales Format nicht ähnlich gute Ergebnisse gebracht hätte. Eine eindeutige Antwort gibt es darauf nicht, wohl aber Kriterien, um die Sinnhaftigkeit einer Hybridveranstaltung zu überprüfen.
Wann macht eine Hybridveranstaltung Sinn?
- Wenn vor Ort eine lebendige Diskussion der Teilnehmer entsteht
- Wenn Vorträge und Diskussion länger als ein bis zwei Stunden dauern
- Wenn gute Kameraführung abwechslungsreiche Bilder liefert
- Wenn der Ton deutlich authentischer ist als aus dem HomeOffice
- Wenn die Präsenzteilnehmer in relativer Nähe wohnen
- Wenn das Budget die Mehrkosten ermöglicht
Fazit
Notgedrungen haben wir uns an die digitalen Formate gewöhnt. Und dabei auch ein paar Vorteile entdeckt, etwa nicht 2 Stunden Fahrt für eine Stunde Vortrag zu haben. Zugleich machen sich digitale Ermüdungserscheinungen bemerkbar. Vieles, was schon früher in Präsenz nur bedingt unterhaltsam war, wird digital noch langweiliger. Und noch immer kämpfen viele mit der Technik und verlieren so manches Gefecht. Gut gemachte Hybridveranstaltungen können da einen erholsamen Kontrapunkt setzen und Lust machen, bald wieder „ganz in echt“ zusammenzufinden.